Wann lohnt sich eine Umschuldung?
Das allgemeine Kreditzinsniveau ist keine konstante Größe, es ändert sich von Zeit zu Zeit. Was vor einem Jahr noch als besonders günstiger Kreditzins galt, kann heute schon vergleichsweise überteuert sein. Die Folge: Bei älteren Kreditverträgen zahlen die Verbraucher nach ein paar Jahren oft höhere Zinsen, als sie es bei einem Neuvertrag müssten. Je nach Ausmaß der Mehrkosten kann es sich lohnen eine Umschuldung vorzunehmen. Unter einer Umschuldung versteht man die vorzeitige Ablösung eines teuren Altkredits durch einen günstigeren Neukredit. Häufig werden im Zuge dieser Maßnahme mehrere kleine Kreditverpflichtungen durch eine große abgelöst. Die Umschuldung kann sich schon bei geringen, aber teuren Kreditverpflichtungen lohnen. Bestes Beispiel ist der kostenintensive Dispokredit, es ist weitaus günstiger einen kleinen Ratenkredit aufzunehmen, als langfristig mit dem Girokonto in den roten Zahlen zu stehen.
Umschuldung: Vorsicht vor der Vorfälligkeitsentschädigung
Die Banken haben das Recht, bei vorzeitiger Ablösung eines Kredits eine Vorfälligkeitsentschädigung zu verlangen. Nach den Regelungen der EU-Richtlinie für Verbraucherkredite, ist die Vorfälligkeitsentschädigung auf maximal ein Prozent der noch offenen Schuldsumme begrenzt. Bei Kreditverträgen mit einer Restlaufzeit von weniger als 12 Monaten, darf die Vorfälligkeitsgebühr 0,5% vom offenen Restkreditbetrag nicht überschreiten. Die Gebühr ist kein Muss, es gibt etliche Banken, die auf die Erhebung komplett verzichten und eine kostenlose vorzeitige Kreditablösung ermöglichen.
Darauf ist bei einer Umschuldung zu achten
Damit sich die Umschuldung finanziell lohnt, muss der neue Kredit natürlich günstiger sein, als das bestehende Darlehen. Die Kosten kann man relativ schnell anhand der Effektivzinssätze vergleichen, die Kreditvergleichsrechner aus dem Internet leisten hierfür gute Dienste. Falls für die vorzeitige Ablösung des Altkredits Gebühren fällig werden, muss man diese Kosten natürlich in der Gesamtabwägung berücksichtigen. Das gilt auch für Bearbeitungs- oder Vermittlungsgebühren, die eventuell bei Abschluss des Neukredits erhoben werden. Wer sich für eine Umschuldung entscheidet, sollte nach Möglichkeit alle bestehenden Kreditverpflichtung durch ein einziges neues Darlehen ablösen. Das kommt der Bonität zu Gute und birgt das größte Einsparpotential.
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